Mitte September verbrachten wir mit Interessierten aus unserer Region Villach-Umland einen informativen und spannenden Tag in der Stadtregion Lienz. Einige tolle Beispiele konnten wir gleich vor Ort besichtigen. Wir nahmen viele neue Impulse und Ideen mit nach Hause, die auch in unser Projekt "Mit WEITBLICK zur Vorzeigeregion Villach-Umland" einfließen werden.
Mag. (FH) Mag. Oskar Januschke (Standortentwicklung, Wirtschaft und Stadtmarketing Lienz) begleitete uns durch den Tag und durch die Stadt.
Nach einem kurzen Kennenlern-Kaffee starteten wir auf der Liebburg mit einem impulsreichen Vortrag in dem uns Herr Januschke Inputs zu verschiedenen Themen und einen Projektüberblick gab.
Im Anschluss schlenderten wir durch die belebte Innenstadt in der wir zB die Wappen der Hauseigentümer bei den jeweiligen Shops sowie die eigens gezüchtete Lienzer Rose® zu Dekorationszwecken (und vor allem Identifikationsmerkmal) entdecken konnten.
Wir konnten uns selbst ein Bild von einer lebendigen, funktionalen und kreativ entwickelten Innenstadt machen.
Unser Ziel - das Wirtshaus „Gösser Bräu“ - war nur einige Gehminuten entfernt und so kehrten wir um die Mittagszeit dort ein. Wie uns Herr Januschke selbst erzählte, war es ein „Muss“ der Stadtentwicklung, ein gutes Wirtshaus mit durchgehenden Öffnungszeiten und bodenständiger, regionaler Kost („Es muss immer ein gutes Gulasch geben!“) direkt in der Innenstadt zu haben.
Nach dieser Stärkung und Austausch der bisherigen Eindrücke untereinander, statteten wir dem Markt – welcher immer am Freitag und Samstagvormittag stattfindet – einen Besuch ab. Nach vielen Erhebungen und umfangreichen Kundenbefragungen (Einbindung der Bevölkerung) wurde dieser Markt mit der Gründung eines nur für diese Angelegenheit zuständigen Vereines „Stadtmarkt“ neu aufgezogen und mit anderen Beteiligten zB Landwirten erarbeitet.
Die Verkaufsanhänger sind alle im gleichen Design, gehören der Stadt und werden den Händlern zur Verfügung gestellt. Es gibt nicht viele Händler mit den gleichen Produkten, sondern eine Auswahl der „Besten“ mit dem Augenmerk auf Produktvielfalt.
Gerne hätten wir noch ein wenig länger am Markt verweilt, da waren wir schon am nächsten Highlight der Innenstadt angelangt – dem „Genuss Laden“. Dieser Laden hat 24/7 für die Bevölkerung geöffnet und ist Bankomat, Lebensmittelversorger und auch Abholstation von anderen Produkten von unterschiedlichen Händlern aus der Region in Einem. Der „Genuss Laden“ ergänzt den Stadtmarkt mit rund 240 hochwertigen Produkten, davon auch welche die einmal schnell zubereitet werden können (fertige Eintöpfe im Glas, Grillprodukte, Schlutzkrapfen, Knödel, etc.).
Der Duft nach Obst bzw. Birnen brachte uns danach in eine andere Gasse und in die mehrfach ausgezeichnete Schnapsbrennerei Schwarzer. Hier werden nur die besten Früchte für die Edelbrände verwendet. Eine gut funktionierende Nachbarschaft ist für so einen Betrieb mitten in der Innenstadt unverzichtbar. Nachdem wir einige der edlen Tropfen verkosten durften und einige kreative/anregende Gedanken mitnehmen konnten ging es schon weiter zur nächsten tollen Handwerkmanufaktur der „Alten Schmiede“.
Hier kann man dem Schmied bei der Arbeit noch über die Schulter schauen und auch viele Menschen schätzen das alte Handwerk wieder mehr.
„In der Advent- und Weihnachtszeit stehen die Menschen hier Schlange um einen geschmiedeten Glücksbringer oder Ähnliches zu ergattern…“
wurde uns erzählt.
In Zukunft ist geplant, solche Handwerksmanufakturen wieder mehr anzusiedeln. Auch wir waren ganz angetan von der gekonnten Mischung aus Shops – welche in fast jedem Einkaufszentrum zu finden sind – und einzigartigen Händlern/Handwerkern/ Manufakturen mit ihren Waren. Positiv aufgefallen ist uns auch die umgesetzte Verkehrslösung in der Innenstadt.
Einen kurzen Stopp konnten wir auch im sogenannten Ideen-Labor mitten in der Stadt einlegen. Hier können sich die Bürger*innen einbringen und Ideen kundtun. Nicht alle kommen in die Umsetzung daher der Name Labor.
Hier werden Ideen auch visualisiert und öffentlich ausgestellt. Die Visualisierung von geplanten Projekten und permanente Information über den Projektfortschritt ist für die Bevölkerung wichtig und laufend online möglich.
Auf dem Weg zum Regionalmanagement Osttirol konnten wir noch das neue Mobilitätszentrum der Stadt Lienz besichtigen. Die Vorarbeiten und Umsetzung dieses Projektes nahmen über 7 Jahre in Anspruch – das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein Café zum Verweilen und einkaufen und zwei andere Geschäfte (Apotheke, MPreis) im Inneren haben sieben Tage die Woche geöffnet. Die Unterführung verbindet die Stadt mit der Wohngegend und eine Park-&-Ride-Anlage lädt ein, den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Alles ist sehr hochwertig und perfekt durchdacht, gestaltet.
Im Regionalmanagement Osttirol angekommen, gab uns GF DI Michael Hohenwarter einen Einblick in die Arbeit der Regionalentwicklung und in die Projekte vor Ort. Einige davon sind auch sehr von Interesse für unsere Region und können als Beispielprojekte dienen (Coworking Obertilliach, Junge Nüsse knacken – Früchte ernten/FrauDi!, Regionalkonferenzen, Kulturspange und viele mehr)
Am Weg zurück Richtung Grand Hotel konnten wir uns noch von der gelungenen Verbindung des Mobilitätszentrums von Wohngegend und Innenstadt überzeugen.
Im Grand Hotel Lienz angekommen erfuhren wir, dass hier am Gelände der ehemalige Schlachthof der Stadt war und viel Wert darauf gelegt wurde ein Hotel in dieser Qualität in die Innenstadt zu holen.
Bei Sonnenschein auf der Terrasse des Hotels direkt an der Isel und netten Gesprächen ließen wir den Tag und unsere Eindrücke dieser pulsierenden Stadt Revue passieren und mit einem tollen Abendessen ausklingen.